Bildunterzeile: Künstlerin Siglinde Kallnbach in dem Kölner Versorgungstunnel unter dem Rheinbett, wo die "Wunschspur" in der Silvesternacht ausgelegt sein wird.
Kunstprojekt von Siglinde Kallnbach/Beteiligung
bis Anfang Dezember möglich
Im Reich der Wünsche
Fulda/Köln (bx)
Wünsche haben einen besonderen Zauber, vor allem wenn sie eine Brücke
von einem Jahrtausend ins nächste sind. Diese Erfahrung machte Siglinde
Kallnbach , die zum Millennium das Projekt "Wunschspur" gestartet
hat und viel Resonanz findet. Wer will, der kann sich noch daran beteiligen.
Die aus Tann stammende, in Köln lebende Künstlerin hat bereits weit
über 1000 Wünsche aus aller Welt gesammelt.Alle werden im Computer
eingescannt und in "Schwingungskurven" "übersetzt",
die auf eine etwa 461m lange Spur übertragen werden. Am letzten Tag dieses
Jahrtausends legt die Künstlerin die Spur im Versorgungstunnel der Kölner
Gas-, Elektrizitäts- und Wasserwerke sechs Meter unter dem Bett des Rheins
aus. Kallnbach: "Während zu Silvester über der Erde die Feuerwerkskörper
explodieren, herrscht dort unten Abgeschiedenheit und Ruhe - eine gute Atmosphäre
für Wünsche, um ihre Wirkung zu entfalten."
Viele wünschen und können wünschen - Prominente aus Politik,
Kirche und Kultur sowie Menschen wie Du und ich.
Nach einem FZ-Artikel über das Projekt sind über 30 Beiträge
aus der hiesigen Region in Köln eingegangen, was Siglinde Kallnbach freut:
Die erste Resonanz kam von Sigrid Kreuder, der Frau des verstorbenen Bildjournalisten
Rolf Kreuder. Sie wünscht sich unter anderem: "dass es immer mehr
Menschen gelingt, in Frieden miteinander zu leben, dass sie ihre Begabungen
zu Positivem einsetzen, dass sie Mut und Zivilcourage zeigen und die Dummheit
bekämpfen."
Fuldas Oberbürgermeister Dr. Alois Rhiel verbindet seinen Beitrag "mit
der häufig ebenso vergeblichen wie hektischen Suche nach Glück und
Zufriedenheit." Er wünscht, dass sich diese Suche auf das wirklich
Wesentliche beschränken und dabei die Feststellung von Montesquieu berücksichtigt
werden möge: "Wenn man nur glücklich sein wollte, wäre dieses
Ziel schnell erreicht: Doch mancher möchte ja glücklicher sein als
die anderen, und das stellt sich als schwierig heraus, weil wir die anderen
für weit glücklicher halten, als sie es in Wirklichkeit sind."
Riehl:"Würde diesem Sinnspruch im privaten wie auch im öffentlichen
Bereich gefolgt, würde Neid verhindert und Gelassenheit gefördert
werden."
Der ehemalige Fuldaer OB Dr. Wolfgang Hamberger hat der Künstlerin Folgendes
übermittelt: "Ich wünsche mir mehr Menschen mit größerem
Mut für tragfähigere Brücken über alle Gräben, Grenzen
und Mauern."
Alle, die sich noch an dem Projekt beteiligen wollen, können dies bis Anfang
Dezember tun. Die Postanschrift lautet: "Siglinde Kallnbach, "Wunschspur",
Postfach 30 07 43, 50777 Köln: Die Faxnummer ist: 0221/5509372. Beiträge
können auch per e-mail geschickt werden an die Adresse wishingtrack@wishingtrack.com.