Kölnische Rundschau 4.1.2000
Bildunterschrift: Das weiße Band mit den codierten Wünschen rollte Siglinde Kallnbach mit GEW-Vorstand Helmut Haumann (l.) und Oberbürgermeister Harry Blum in dem 461 Meter langen Tunnel aus. Foto: Gauger
Ungewöhnliches Projekt der Kölner Künstlerin Siglinde Kallnbach
– „Wunschspur“ im GEW-Fernwärmetunnel ausgerollt
Diese weltweit wohl einzigartige unterirdische Kunstaktion zum Jahrtausendwechsel fand in Köln statt. Während in der Silvesternacht über dem Rhein das Feuerwerk krachte und schillerte, lag rund sechs Meter tief unter dem Fluß im Fernwärmetunnel der Gas-, Elektrizitäts- und Wasserwerke (GEW) die „Wunschspur“ der Kölner Künstlerin Siglinde Kallnbach.
Rund 2000 Wünsche aus aller Welt hatte die Künstlerin seit Juni per Brief, Fax oder e-mail zugeschickt bekommen. Mit Hilfe eines speziell dafür entwickelten Computerprogramms kodierte sie die Wünsche und brachte sie in Form von geschwungenen Linien auf ein weißes Kunststoffband. Die einzelnen Wünsche kann man so nicht mehr lesen...
An Silvester rollte sie das Band mit Oberbürgermeister Harry Blum und GEW-Vorstandssprecher Helmut Haumann in dem 461 Meter langen Tunnel aus. „Jetzt bin ich genug gewandert“, scherzte Blum anschließend.
... Siglinde Kallnbach über ihre Motivation: „Hier kommt das Ursprüngliche des Wassers und der Erde mit moderner Technik zusammen. Dieser Ort der Verbindung von gestern und morgen ist genau richtig, um die Wünsche während des Jahrtausendwechsels aufzubewahren.“
Bis Ende des Jahres geht die Aktion weiter, unter der
Internet-Adresse www.wishingtrack.com
kann jeder seinen Wunsch loswerden: „Damit das Problem, dass das nächste
Jahrtausend erst im Jahr 2001 beginnt, berücksichtigt wird.“arm